Freitag, 28. September 2018

Rivière-du-Loup - Québec City

Wie schon angekündigt, hat heute für mich die Rückreise begonnen und es ging entlang des Highway 20 und des Stankt-Lorenz-Stroms, in Richtung Süd-Westen. Etwas mehr über 200 Kilometer, kann man zusehen, wie der Fluss schmaler und schmaler wird, bis er vor Quebec City nur noch etwa 2000 Meter breit ist. Entlang der Strecke passiert man sehr viele kleine Orte und schöne Landschaften und habt eine tolle Aussicht auf die Hügel auf beiden Seite des Ufers, die hier, bewaldet, in bunten Farben, einen schönen Rahmen bieten.
Leider war das Wetter heute morgen recht bewölkt und immer wieder tropfte es auf meine Windschutzscheibe, aber nicht kontinuierlich und auch nicht stark genug, um nicht immer wieder, an Aussichtspunkten, einen Stopp einzulegen und den Blick über den Strom zu genießen. So brauchte ich dann auch länger als notwendig, bis zum Tagesziel, Quebec City.






Quebec City ist die Hauptstadt der Region Quebec und der Name hat indianischen Ursprungs. Er bedeutet so viel wie, wo der Fluss schmaler wird. Der Sankt-Lorenz-Strom verjüngt sich hier nochmal bis auf ca. 800 Meter breite. 
Quebec ist die bisher europäischste Stadt, die ich in Nordamerika gefunden habe. Verwinkelte, enge Gassen, Steinmauern, eine Stadtmauer, vieles hier wirkt nicht so typisch nordamerikanische, wie ich es bisher kenne. Die Stadt selber ist auch sehr stolz auf ihren französischen Ursprung und viele Traditionen sind hier überall zu finden und, so wurde es zumindest während einer Führung in der Zitadelle oberhalb der Stadt erzählt, beheimatet es mit dem 22nd Regiment, das größte und einzige "französische" Regiment innerhalb der kanadischen Armee, welche ja der britischen Krone unterstellt wird. Das Staatsoberhaupt hier ist die englische Königin, die auch auf der 20 Dollar Note in Kanada zu sehen ist. Man darf hier den Namen des Vingt-deuxieme auch nur französisch aussprechen und nicht übersetzen.
Innerhalb der Zitadelle ist auch die offizielle Residenz des Gouverneurs, des ständigen Vertreters der Königin, welche, wenn ich richtig verstanden habe, derzeit wohl eine ehemalige kanadische Astronautin ist, welche zweimal im Weltraum war. In den Sommermonaten findet hier wohl auch, jeden Vormittag um 10 Uhr, eine Wachablösung statt, wie man sie sonst vom Buckingham Palace kennt. Das Wappentier des Regiment ist ein Biber, welcher für Stärke, gute Arbeitsmoral und Teamwork steht, das Maskottchen ist aber eine trainierte Ziege, welche ein Geschenk der englischen Königin ist. War ist wahrscheinlich besser, denn es ist schon das 11. Tier, welches in der direkten Linie der Ziege steht, welche vor über 50 Jahren dem Regiment geschenkt wurde.
Ihr merkt, ich habe mich länger in der Zitadelle aufgehalten und der Führung gut gelauscht. Es gäbe noch mehr zu erzählen, aber das muss reichen.

Das Motto der Stadt und auch das Motto des Regiments.
"Ich erinnere mich."
Die Stadt erinnert sich der französischen Tradition,
das Regiment erinnert sich der gefallenen Kameraden.

Das Wappen, der Biber mit der Krone ist schwer zu erkennen.

Der Goat-Major mit der Ziege Batisse.





Aussicht von der Zitadelle über die Stadt,...

...und über den Fluss.
Den Rest des Nachmittags habe ich dann mit einem Stadtrundgang zugebracht und dort auch einen leckeren Hamburger in einem Irish-Pub genossen. Orientieren kann man sich in Quebec City sehr gut, denn die Stadt liegt im Schatten des Fairmont Le Chateau Frontenac. Heute wohl ein teures Hotel, war es früher die Residenz der Gouverneure von Neu-Frankreich. 
Weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt sind, außer der Zitadelle, unter anderem die Promenade, die Cathedrale Anglicane, welche die erste anglikanische Kirche außerhalb Großbritanniens war, der Basilika Notre-Dame, welche ihren Ursprung vom Gründer der Stadt Samuel de Champlain hat und das Hotel Dieu, welches das älteste Krankenhaus Nordamerikas ist.
Es gibt auch mindestens zwei interessante Museen, die ich gesehen, aber nicht besucht habe, denn ich war heute nicht mehr wirklich aufnahmefähig. Außerhalb der Stadt gibt es wohl auch noch verschiedene Sehenswürdigkeiten, da ich aber eine davon morgen früh besuchen möchte, nehme ich nicht zu viel vorweg.


Das Fairmont Le Chateau Frontenac mit seinem markanten Turm.

Die Disney Magic liegt derzeit hier im Hafen.

Die Promenade des Gouverneur.








In der Basilika Notre Dame.








Den Abend habe ich dann heute nicht in der Stadt verbracht, sondern mir ein Motel etwas außerhalb gesucht. Heute werde ich früh schlafen gehen und so spare ich hier gut, da der Preis nicht einmal halb so teuer ist, als würde ich direkt im Zentrum schlafen. Der Plan für morgen ist, mich in der Umgebung um zu sehen und dann weiter den Fluss aufwärts zu fahren.
Heute fange ich an, mich in Gedanken von meinem Koffer zu verabschieden. Ich bin zwar noch zuversichtlich, dass er für die Rückfahrt halten wird, aber der erste Träger ist abgerissen. Es war zwar ein Werbegeschenk und von daher ist der Verlust nicht so groß, allerdings war der Koffer sehr praktisch und hat mich in den letzten Jahren doch recht oft begleitet.

Scranton - Newark

Ich bin auf dem Flughafen. Die letzten Stunden und Kilometer Autofahrt verliefen reibungslos. Der Verkehr nahm in Richtung New York City zu...