In der letzten Nacht hat es so stark gestürmt und geregnet, dass ich mehrfach davon wach geworden bin und es regnete noch immer, als ich mich, kurz nach 8:00 Uhr, auf den Weg gemacht habe. Das letzte Mal fahren um des fahrens Willen. Auch bei schlechtem Wetter die Straße genossen, die Landschaft, den Ausblick. Zumindest für die erste Stunde, danach bin ich dann doch auf die Autobahn aufgefahren, um leichter durch die Vorstädte und in das Zentrum von Toronto zu kommen.
Leichter ist dabei ein dehnbarer Begriff, es war doch ein ganz schöner Verkehr auf den Straßen und etwa 30 Minuten verbrachte ich im Stau. Aber insgesamt war es halb so wild und ich kam gut und sicher in das Parkhaus meines Hotels für die nächsten zwei Nächte.
In Toronto habe ich mir etwas besseres in Zentrumsnähe gegönnt und es ist ein klasse Hotel. Ein großes Zimmer mit Küchenzeile und, dabei man von überall TV schauen kann, gleich zwei TV und DVD-Spieler. Auf dem Dach zwei beheizte Whirlpools mit Blick auf die Skyline, zumindest einen Teil davon und im Keller ein großes Schwimmbad. Nach einem langen Tag in der Stadt, viel es mir schwer, das warme Wasser zu verlassen, um zu schreiben.
Das Hotel ist auch tatsächlich recht nah an allem gelegen, was es hier zu besuchen gibt. Am entferntesten ist der CN-Tower und den habe ich bequem zu Fuss erreicht.
Der CN-Tower ist wahrscheinlich DAS Wahrzeichen von Toronto und mit einer Höhe von 553 Metern war es lange sowohl die höchste frei stehende Struktur, als auch der höchste Turm der Welt. Abgelöst erst durch den Burj Khalifa in Dubai.
Es gibt zwei Aussichtsebenen, eine auf etwa 350 Metern und eine auf 450 Meter. Da letztere aber extra kostete und ich mir da auch nicht mehr viel bessere Aussicht versprach, bin ich mit dem Aufzug nur auf die untere Ebene gefahren.
Nachdem es heute Morgen so fürchterlich geregnet hat, war der Urlaubsgott heute wieder sehr gnädig mit mir und der Himmel war strahlend blau und wolkenlos, als ich in Toronto ankam. Daher hatte ich mich auch entschieden, direkt auf den Turm zu fahren, da die Aussicht morgen nur schlechter werden könnte.
Mein erster Eindruck von Toronto. |
Der CN Tower. |
In der Lobby. |
Die Aussicht von dort oben war wirklich traumhaft. Man überblickt die ganze Stadt, hat einen Blick über Kanada und den Ontariosee. Sogar die Niagarafälle habe ich gesehen. Ok, nachdem eine Mitarbeiterin darauf hingewiesen hat, muss ich glauben, dass sie das sind. Luftlinie sind sie von hier etwa 60 km entfernt. Auf einem der Bilder habe ich sie festgehalten.
In der Mitte des Bildes seht ihr am Horizont wieder Land und genau in der Mitte einen weißen Punkt, direkt darauf. Das sind angeblich die Niagarafälle. |
Bevor man wieder mit dem Aufzug nach unten fährt, kommt man auf eine Turmebene mit großen Fensterscheiben auf dem Boden, durch den man die ganzen 350 Meter hinab bis zu Fuss des Turmes sehen kann. Auch wenn dort ein Schild hängt, was diese Fensterscheiben alles aushalten könnten, so haben doch auch viele einen großen Bogen um diese Scheiben gemacht und, ja ich habe auch Fallangst, es war sehr befremdlich, sich auf das Glas zu stellen. Richtig darüber zu laufen habe ich auch nicht geschafft.
Der Blick nach unten. |
Die Scheiben im Boden. |
Und hier, was dieses Glas tragen kann. Ob ich nicht vielleicht doch 3,5 Orcas schwer bin? |
Die Verrücktesten standen jedoch hier an:
Der Edge Walk. |
Der Edge Walk ist ein Rahmen auf der ersten Aussichtsebene, auf dem man angeseilt herum laufen kann. Wer sich das ansehen mag, einfach mal bei der Google-Bildersuche "Edge Walk" suchen. Nichts für mich.
Auch nichts für mich, die Leistung eines Feuerwehrmanns. Ein solcher hält den Rekord für die kürzeste Zeit, die benötigt wurde, die 1773 Stufen auf den Turm hinauf zu laufen. Er tat das in einer Zeit von 7,5 Minuten. Respekt.
Der Souvenir-Shop... |
...des CN-Towers. |
Nach dem Besuch auf dem Turm, bin ich noch eine Weile durch die Stadt gelaufen und habe mich umgesehen und hoffentlich dabei das ein oder andere nette Foto geschossen.
Auch hier gibt es, wie in Montreal, eine Stadt unter der Stadt. PATH genannt, durchziehen hier auf mehr als 30 Kilometer Länge Tunnel die Stadt, mit Geschäften, Bars und Restaurants. Auch hier, wie in Montreal angeblich der größte Untergrund-Shoppingkomplex der Welt. Ich weiß nun nicht, wem von beiden ich diesen Titel glauben kann, beeindruckend und sehenswert sind aber beide.
Zum Ende des Tages habe ich dann noch, vor Sonnenuntergang und auch weit nach Sonnenuntergang, Fotos von der Dachterrasse des Hotels geschossen und auch den heißen Whirlpool genossen.
Jetzt werde ich mir noch Gedanken machen über meine Pläne für morgen und dann wird geschlafen.