Bisher sah ich mich immer gerne als Glückskind, was das Reisen betrifft. Oft Glück mit dem Wetter, und vor allem, meine Pläne gingen immer auf, egal ob sie langfristig, kurzfristig oder gar spontan geplant waren. Aber heute ist meine Glückssträhne gerissen.
Bevor es aber dazu kam, bin ich gegen 8 Uhr in Old Orchard Beach aufgebrochen und habe mich auf den Weg nach Portland gemacht, der größten Stadt im Bundesstaat Maine, in dem ich mich mittlerweile befinde. Dort war mein erstes Ziel ein Leuchtturm, von dem ich Bilder machen wollte.
Das Wetter dafür war fast perfekt, viel blauer Himmel und Sonnenschein, aber leider ging der Wind recht stark und die Kamera wackelte doch sehr auf dem Stativ. Egal, wie man die Bilder finden mag, wer mal in der Gegend ist, sollte sich diese Ecke um den Portland Head Light Leuchtturm einmal ansehen. Echt sehr schön dort.
Nachdem ich den Leuchtturm dann wieder verlassen habe, bin ich in den Hafen von Portland gefahren. Wie überall in dieser Gegend, gibt es einen Stadt- oder Dorfkern, in dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, wenn man sich die Gebäude ansieht. Was ich dort sehr interessant fand. Auf einer Pier steht ein Stück der Berliner Mauer.
Schönstes Wetter am Atlantik. |
Portland Head Light von der einen... |
... und von der anderen Seite. |
Die Berliner Mauer im Hafen. |
Heute war wieder viel Auto fahren angesagt, ich habe nicht genau geschaut, aber über 1200 km habe ich bestimmt schon geschafft. Mein Ziel ist es, in den äußersten Nord-Osten zu kommen. Dabei passiert man, so dicht an der Küste, natürlich immer wieder Leuchttürme. Einen weiteren habe ich mir ausgesucht für ein kleines Quiz. In welchem Film habt ihr den schon mal gesehen?
Erkannt? |
Tom Hanks, als Forrest Gump, rannte hier entlang, bevor er wendete, um wieder zur anderen Küste zu laufen.
Ansonsten fällt es mir schwer, heute viel zu (be-)schreiben und ich habe auch sehr wenige Bilder gemacht. Mich hält es auf einer solchen Reise schwer an einem Ort oder anders gesagt, der Weg ist das Ziel und heute war der Weg wirklich schön. Meist rechts von mir der Ozean im Sonnenschein und um mich herum lange bewaldete Abschnitte, in denen nur wenig Menschen leben. Immer wieder Seen, Flüsse oder Buchten, an denen man hier entlang fahren und alles genießen kann.
Schon vor zwei Jahren habe ich mal darüber nachgedacht, die Fahrt selber mit einer Kamera zu filmen. Auch heute wäre das die einzige Möglichkeit, zu zeigen, dass es wirklich schön hier im Nordosten der USA ist. Nur der bunte Indian Summer, auf den ich wieder gehofft habe, bleibt aus. Auch hier war der Sommer viel zu trocken und so sind auch die Blätter eher vertrocknet, als bunt an den Bäumen.
Nochmal die Küste. |
Mündung des Penobscot River. |
Der Penobscot River. |
Am späten Nachmittag bin ich dann im (oder am) Acadia Nationalpark angekommen und habe ihn auf der Route 3 einmal umrundet und auch hier die Schönheit genossen, bevor ich dann zu meinem Ziel, Bar Harbor gefahren bin. Ein nettes kleines Städtchen an der Frenchman Bay. Hier riss dann, wie schon angedeutet, meine Glückssträhne. Etwa eine halbe Stunde vor Ankunft, habe ich im Internet gesehen, dass von hier aus Whale Watching Touren angeboten werden und ich wollte am nächsten Tag eine solche Tour machen. Es wären noch Tickets verfügbar.
Als ich dann endlich im Motel war und mich auf dem Weg in die Stadt zum Ticketschalter gemacht habe, musste ich dort erfahren, dass die morgige Tour seit wenigen Minuten ausverkauft sei. Na prima. Jetzt ist im Oktober zwar nicht mehr hundertprozentig sicher, auf solchen Touren noch Wale zu sehen, versucht hätte ich es aber schon gerne. Mal sehen, ob sich noch eine Chance bietet, eine kleine Chance gibt es noch, aber die ist wirklich klein.
Und wenn et nit ränt, dann dröpp et. An einer Küste heute habe ich mir den Knöchel verknickt und sitze gerade hier und kühle meinen Fuss. Gehen geht zwar noch, aber die Alternative für morgen, eine längere Wanderung durch den Park zu machen, will ich erst mal nicht riskieren. Außerdem ist immer noch für die nächsten beiden Tage Regen gemeldet. Kann man schwer glauben, wenn man das Wetter heute gesehen hat, aber was heißt das schon?
So werde ich morgen noch mal mit dem Auto eine kleine Runde hier im Park drehen und dann weiter fahren. Allerdings muss ich dafür die nächsten vier Tage komplett umplanen, um wieder in meinen Zeitplan zu kommen. Wenn das Kühlen hilft, dann gäbe es eine Alternative zum Wandern in den Wäldern von Maine oder ich weite die Tour doch noch etwas weiter aus.
Aber das kann ich mir auch morgen noch überlegen. Warum heute Abend schon?
Straßen in ... |
... Bar Harbor. |
Ein Kreuzfahrtschiff vor Anker im Hafen. |
Mein Kia Forte vor meinem Zimmer für die Nacht. Der kleine Anbau. |
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